Die betroffenen Bürger fühlen sich gezielt hinters Licht geführt
Als persönlich unmittelbar vom Bau der Autobahn A 49 Betroffener kann ich nur sagen: Jedem Homberger, der aufmerksam die Presse in den letzten Monaten verfolgt hat, müssten langsam aber sicher die Augen aufgehen. Seitens der Bürgermeisterin und ihrem Magistrat kommt in Bezug auf den Bau der A 49 weder Information, geschweige denn Hilfe für Betroffene. Die Bürgermeisterin „glänzt“ bei allen Terminen, bei denen sie kein „Blitzlichtgewitter“ erwartet, durch Abwesenheit. Zu den Themen Verkehrsaufkommen, Zustand von Straßen und Wegen durch die Baumaßnahmen sowie Lärmschutz ist eine völlige Inkompetenz des Stadtoberhaupts festzustellen. Die betroffenen Bürger fühlen sich von der Stadtverwaltung und ihrer Spitze nicht nur im Stich gelassen, sondern auch gezielt „hinters Licht geführt“. Seit Monaten nimmt das städtische Oberhaupt an problematischen Vor-Ort-Terminen gar nicht teil und beruft sich auf die Corona-Pandemie, während Magistratssitzungen offenbar nach wie vor in geschlossenen Räumen als Präsenzsitzungen durchgeführt werden. Kritische Fragen werden von ihr überhaupt nicht oder teilweise sogar (wissentlich?) falsch beantwortet. Bislang wurden den Bürgern weder Gutachten noch Maßnahmen zum Lärmschutz mitgeteilt, noch wird auch nur ansatzweise Hilfe bei Fragen an die DEGES oder beteiligte Behörden angeboten. Die Bürgermeisterin samt Magistrat muss sich die Frage gefallen lassen, warum viele Themen – wie beispielsweise Ankauf von Flächen im künftigen Industrie- und Gewerbegebiet, künftige Verkehrsführung, zunehmende Verkehrsbelastung – nicht transparent gemacht und öffentlich bekannt gegeben werden. Die neueste „Verschleierungstaktik“ ist die Behauptung, es würde ein „Lärmschutzwall“ bei der geplanten Park- und WC-Anlage in der Nähe von Appenrod errichtet. Auf Nachfrage musste die Bürgermeisterin in einer Videoschaltung zugeben, dass nur „Geländemodellierungen“ geplant sind und dass es sich um einen Sichtschutz handelt. Ob die Maßnahme zum Lärmschutz überhaupt beiträgt, konnte die Bürgermeisterin erst gar nicht beantworten.
Die Stadt Homberg (Ohm) steht bereits jetzt als großer Verlierer bei dem Bau der A 49 fest und die Bürgermeister und die Stadtverordneten, die für diese Situation verantwortlich sind, werden es nicht schaffen, den verursachten Schaden bei ihren ehemaligen Wählern zu mildern. Nach meiner Auffassung ist es Zeit für einen Neuanfang. Frau Blum und die Verantwortlichen in den sie stützenden Fraktionen sollten Konsequenzen ziehen, damit es die Homberger selbst in der Hand haben, einen noch größeren Schaden abzuwenden.
Erschienen in Oberhessen-Live: https://www.oberhessen-live.de/2021/02/11/die-betroffenen-buerger-fuehlen-sich-gezielt-hinters-licht-gefuehrt/